Systemische Therapie | Beratung

Systemische Traumatherapie und Systemische Traumaberatung

Wenn Erfahrungen nachwirken, Beziehungen belasten oder das Nervensystem in Alarmbereitschaft bleibt, kann systemische Traumaarbeit neue Wege eröffnen.

Mit achtsamer Haltung, traumasensiblem Blick und Einbezug des sozialen und körperlichen Erlebens entsteht Raum für Stabilisierung, Selbstregulation und langfristige Entwicklung – im eigenen Tempo und mit dem, was gerade möglich ist.

 

Systemische Traumatherapie

Das Leben wird nach vorn gelebt, kann aber erst nahch hinten verstanden werden. 

- Sören Kierkegaard

 

In der systemischen Traumatherapie geht es darum, traumatische Erfahrungen im sicheren Rahmen behutsam zu integrieren – mit Blick auf das gesamte Beziehungssystem, die körperlichen Reaktionen und die inneren Schutzmuster. Ziel ist es, die Selbstregulation zu stärken, das autonome Nervensystem zu stabilisieren und neue Spielräume für Beziehung, Selbstanbindung und Lebensgestaltung zu eröffnen. Die therapeutische Begleitung ist dabei tiefgehend, prozessorientiert und auf innere wie äußere Ressourcen ausgerichtet.

Systemische Traumatherapie in Abgrenzung zur systemischen Traumaberatung:

Während die Traumaberatung vor allem unterstützend, stabilisierend und orientierungsgebend wirkt – z. B. bei der Begleitung nach belastenden Erlebnissen oder in Übergangsphasen – geht die Traumatherapie einen Schritt weiter: Sie arbeitet mit inneren Prozessen auf therapeutischer Ebene, zielt auf Integration und Heilung und kann auch tiefer liegende Traumata einbeziehen. Beide Formen setzen auf Beziehung, Sicherheit und systemische Perspektiven – unterscheiden sich jedoch in Tiefe, Zielsetzung und methodischem Zugang.

Systemische Traumaberatung

Ein zentrales Ziel der systemischen Traumaberatung ist es, mehr Balance zwischen automatisierten Reaktionsmustern und bewusster Selbstregulation zu fördern. Durch gezieltes neuronales Training – insbesondere durch die regelmäßige Aktivierung des ventralen Vagus – kann das soziale und selbstregulierende Nervensystem (SES) gestärkt werden. Oder einfacher gesagt: Es braucht Räume, in denen Sicherheit, Verbundenheit und sogenannte „gute Gefühle“ wieder erlebt und verankert werden dürfen.

Ego-State-Therapie

 

Ziel der Ego-State-Therapie

Die Ego-State-Therapie unterstützt Menschen dabei, mithilfe ihrer inneren Anteile (Ego-States) mehr innere Kohärenz und Stabilität zu entwickeln – als Grundlage für persönliche Entwicklung, gesunde Beziehungen und selbstbestimmtes Handeln. Nach Watkins & Watkins wird davon ausgegangen, dass unsere Persönlichkeit aus verschiedenen „Ich-Zuständen“ oder Ego-States besteht – innere Anteile mit je eigener Geschichte, Wahrnehmung, Körperempfinden und emotionaler Dynamik.

 

Polyvagal orientierte Therapie

Auf Basis der Polyvagaltheorie unterstützt diese therapeutische Arbeit dabei, das autonome Nervensystem besser zu verstehen, innere Zustände achtsam wahrzunehmen und nachhaltige Selbstregulation auch im Alltag zu fördern – für mehr innere Sicherheit, Resilienz und Verbindung. Ein reguliertes Nervensystem ermöglicht soziale Verbundenheit, Sicherheitsempfinden und adaptive Reaktionen auf Stress. Dysregulation äußert sich hingegen in Übererregung. Effektive Affektregulation unterstützt also die Rückkehr in einen Zustand von Sicherheit, Präsenz und Handlungsfähigkeit.

Hypnosystemische Therapie

Ziel der hypnosystemischen Therapie

Die hypnosystemische Therapie verbindet systemisches Denken mit modernen Imaginationstechniken, um unbewusste Ressourcen zu aktivieren, innere Spannungen zu lösen und selbstwirksame Entwicklung in Beziehung und Alltag zu ermöglichen. Die Selbstbestimmtheit zu stärken oder reaktivieren und mit mehr Klarheit und Präsenz wieder Handlungsfähigkeit zu erzeugen. In diesem Ansatz wird nicht das „Wegmachen“ oder Unterdrücken unangenehmer Gefühle erarbeitet, sondern das achtsame Wahrnehmen und Verstehen dieser integriert. Selbstregulation entsteht, wenn wir: Innere Anteile respektvoll in den Dialog einladen, unwillkürliche Trancezustände (z. B. Übererregung, Rückzug) bewusst machen, Ressourcen aktivieren, um aus der Reaktion in Selbstführung zu kommen.

Hypnosystemisch arbeiten heißt: Mit dem arbeiten, was bereits da ist – und es in einen hilfreichen Kontext stellen. So werden auch starke Emotionen zu wertvollen Wegweisern für Entwicklung, statt zu Blockaden.

Hinweis: Die theoretischen Grundlagen zur systemischen Therapie und Beratung basieren auf anerkannten Fachquellen, u. a. Willemse & von Ameln (2018), Schwing & Fryszer (2018), McLeod (2004) sowie weiteren Arbeiten zur psychosozialen Beratung und systemischen Therapie. Sickendiek, U., & Nestmann, F. (2018). Professionelle psychosoziale Beratung: Grundlagen und Perspektiven. In F. Nestmann, C. Engelke, & L. Sickendiek (Hrsg.), Handbuch Beratung (2. Aufl., S. 218–238). Beltz Juventa. Warschburger, P. (2009). Psychische Gesundheit im Kindes- und Jugendalter: Ein Lehrbuch. Springer.


 

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